Der Deutsche Boxsport-Verband unterstützt das Vorgehen des IOC, den Boxweltverband IBA vor einem Ausschluss bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 zu warnen.
«Das IOC hat sehr viel Langmut in der Vergangenheit bewiesen. Aber die Ankündigung der IBA, den Vertrag mit dem russischen Hauptsponsor Gazprom zu verlängern, lässt kein anderes Mittel zu», sagte Michael Müller, Generalsekretär und Sportdirektor des DBV, der Deutschen Presse-Aentur.
Die IBA wird vom Russen Umar Kremlew geführt, einem Vertrauten von Staatspräsident Wladimir Putin. Mit hohen Preisgeldern und Zahlungen aus dem Gazprom-Topf an nationale Verbände sollen Abhängigkeiten geschaffen werden. Die IBA gab bekannt, in diesem Jahr drei Millionen Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet und 900.000 Dollar an nationale Verbände gezahlt zu haben. Diese Strategie werde der Verband weiterverfolgen, teilte Kremlew mit. «In weniger als zwei Jahren ist es der IBA gelungen, eine sich selbst tragende Organisation zu werden, die über genügend finanzielle Mittel verfügt», sagte der Russe.
Kremlew hatte unlängst verkündet, sich nicht mehr den Forderungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) unterwerfen zu wollen und damit auf eine olympische Zukunft der IBA zu verzichten. Stattdessen hat er die Nähe zu Profiverbänden wie der WBA gesucht. Das führte zu heftigen Diskussionen in den Nationalverbänden. «Der deutsche Verband wird sich so aufstellen, dass wir unseren Sportlern eine olympische Zukunft sichern», sagte Müller. Zahlreiche Verbände in Europa und Amerika sind an der Gründung eines neuen Weltverbandes interessiert.