Die deutsche Frauen-Staffel wartet bei den Boxweltmeisterschaften in Istanbul weiter auf den ersten Sieg.
Nach Leonie Müller aus Heidelberg sind auch Maxi Klötzer und Zeina Nassar ausgeschieden. Die 21 Jahre alte Chemnitzerin Klötzer unterlag im Halbfliegengewicht bis 50 Kilogramm der robusteren Philippinerin Aira Cordero Villegas mit 0:5 Punkrichterstimmen. Die Dritte der diesjährigen U22-EM war zwar permanent im Angriffsmodus, landete aber zu wenige Treffer.
Nassar scheiterte ebenfalls in ihrem ersten Kampf. Die 24 Jahre alte Berlinerin unterlag der Türkin Hatice Akbas im Bantamgewicht bis 54 Kilogramm ebenfalls deutlich mit 0:5 Punktrichterstimmen. Die mit Kopftuch (Hidschab) unter dem Kopfschutz kämpfende Nassar hatte Probleme, die richtige Schlagdistanz zu finden. Die physisch stärkere Türkin schlug seltener, traf aber mehr. «Zeina hat dennoch gezeigt, dass sie auf einem guten Weg ist. Sie ist mental sehr stark und eine Kandidatin für die Olympischen Spiele 2024», sagte Mannschaftsleiter Martin Volke.
Deutschlands größte Medaillenhoffnung, die 21-jährige Stefanie von Berge aus Köln, unterlag der Argentinierin Lucia Noelia Perez im Weltergewicht bis 66 Kilogramm mit 0:5. Die U22-Europameisterin von 2021 und 2022 fand in einem unsauberen Kampf, in dem vor allem die Zweite der Panamerikanischen Spiele häufig klammerte, ihre Linie nicht. «Stefanie ist eine technische starke und bewegliche Boxerin, aber sie hat die taktische Route nicht eingehalten und sich in die Halbdistanz zwingen lassen, was ihr nicht liegt», sagte Volke.
Zwei deutsche Boxerinnen sind noch im Turnier. Die 22-jährige Lena Marie Büchner aus Assel in Niedersachsen ist erkrankt und kann nicht antreten. An der WM nehmen 310 Sportlerinnen aus 73 Ländern teil.