Wegen anhaltender Turbulenzen hat das IOC dem Box-Weltverband (IBA) erneut die Zuständigkeit für die Qualifikation und die olympischen Wettbewerbe bei den Sommerspielen 2024 entzogen.
«Genug ist genug», sagte Kit McConnell, Sportdirektor des Internationalen Olympischen Komitees, nach einer Entscheidung der IOC-Spitze. Ob Boxen über Paris 2024 hinaus auch in Los Angeles 2028 Teil des Olympia-Programms bleibt, solle zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Schon bei den Tokio-Spielen im Vorjahr war die IBA von der Organisation des Boxturniers ausgeschlossen gewesen.
Der Beschluss sei «im Interesse der Athleten und der Box-Gemeinschaft», hieß es. Wie genau die Wettbewerbe zur Qualifikation und bei den Paris-Spielen selbst organisiert werden, will das IOC in Abstimmung mit den Olympia-Machern entscheiden.
Das IOC hatte die IBA 2019 suspendiert. Gründe waren Manipulationen von Kampfurteilen, undurchsichtige Finanzgebaren und zwielichtige Führungspersönlichkeiten wie der Usbeke Gafur Rachimow, dem internationale Drogenschäfte nachgesagt wurden. Der neue IBA-Chef Umar Kremlew wird vom russischen Energieriesen Gazprom unterstützt, von dem die klamme IBA finanziell stark abhängig ist.
Bei der Wahl Kremlews war es jüngst erneut zu Unstimmigkeiten gekommen, weil mehrere Kandidaten vorab ausgeschlossen worden waren. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte dies nachträglich für unrechtmäßig erklärt.