Der Streit zwischen den Boxverbänden Iba und World Boxing geht in die nächste Runde. Nach der Beschwerde des vom IOC abgesetzten Verbands gegen World Boxing wegen angeblich illegaler Verwendung offizieller Markenzeichen hat der neu gegründete Verband eine Überprüfung angekündigt.
«Wir haben ein Schreiben der Iba erhalten, dass wir zu gegebener Zeit mit unseren Rechtsberatern besprechen werden», teilte ein Sprecher von World Boxing am Mittwoch auf dpa-Anfrage mit. Darüber hinaus wollte sich die Organisation nicht weiter dazu äußern.
Zwei Tage zuvor hatte die Iba dem Verband vorgeworfen, gesetzeswidrig die vom umstrittenen Verband um Präsident Umar Kremlew genutzten Marken «World Boxing» und «World Boxing Tour» zu verwenden. Diese sind laut Mitteilung «eingetragenes Eigentum». Iba-Generalsekretär Chris Roberts bezeichnete den Konkurrenzverband als «sogenannte Schurkenorganisation» und forderte, «die unrechtmäßige Verwendung der betreffenden Marken einzustellen».
Frist bis Donnerstag
Bis Donnerstag – so die Forderung – solle die Bezeichnung «World Boxing» aus allen offiziellen Dokumenten, der Website und den sozialen Medien entfernt werden. Auf die entsprechende Anfrage, seit wann der Verband diese Markenrechte besitzt, gab es bislang keine Antwort.
Boxen ist nicht Teil des olympischen Programms der Sommerspiele 2028 in Los Angeles. Das IOC hatte die Iba unter anderem wegen Korruption ausgeschlossenen. Boxen ist derzeit ohne olympischen Verband. World Boxing könnte im Falle einer Anerkennung durch das IOC die Box-Wettbewerbe 2028 ausrichten. Die Qualifikation für Paris 2024 und die olympischen Kämpfe liegen in den Händen einer vom IOC eingesetzten Taskforce – wie schon zuletzt bei Olympia in Tokio. Ende November soll die Satzung von World Boxing in Frankfurt/Main verabschiedet werden.