Der deutsche Boxer Agit Kabayel hat in seiner Heimatstadt Bochum zum zweiten Mal den EM-Titel im Schwergewicht gewonnen. Nach einem kurzen, aber intensiven Schlagabtausch besiegte der 30-Jährige den Kroaten Agron Smakici durch technischen K.o. in der dritten von zwölf angesetzten Runden.
Damit sicherte er sich am Samstag in der RuhrCongress-Halle die Auszeichnung des europäischen Kontinentalverbands EBU und verbesserte die Aussichten auf einen künftigen WM-Titelkampf.
Der 107 Kilogramm schwere Kabayel startete etwas nervös in den Kampf. In der zweiten Runde kam er besser hinein, kassierte dann jedoch einen Schlaghagel, der ihn kurz in die Seile beförderte. Der schwer am rechten Auge getroffene Lokalmatador kam unter lautstarken «Agit»-Rufen in der dritten Runde beeindruckend zurück und setzte den Kroaten immer mehr unter Druck, bis der 110 Kilogramm schwere Kontrahent unterlag.
Der in Bochum aufgewachsene «Ruhrpott-Junge» besaß bereits zwischen 2017 und 2019 den EM-Titel der EBU. Vor dem Kampf stand Kabayel bereits in den Weltranglisten der drei Boxverbände IBF (8.), WBO (11.) und WBA (13.) unter den Top-13 seiner Gewichtsklasse.
Der Kampf stand zudem im Zeichen der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei, da Kabayel den Verlust von zwei Verwandten unter den mehr als 50 000 Toten hinnehmen musste. Die Einnahmen durch verkaufte Fan-Shirts sollen Menschen in der Erdbeben-Region zugutekommen.